Corona - der Virus und die Augen

Wer von einer COVID-19*-Infektion betroffen ist entwickelt nicht nur die bekannten, typischen Symptome, wie Fieber, Gliederschmerzen oder Abgeschlagenheit. Ähnlich wie bei einer Grippe kann sich auch eine Konjunktivitis (Bindehautentzündung) dazu gesellen. Das beginnt etwa mit einer Schwellung der Bindehaut oder der Nickhaut, wie die normalerweise kaum sichtbare Hautfalte am inneren Winkel des Auges neben der Nasenwurzel genannt wird. Ausserdem können die Lymphknoten hinter dem Ohr anschwellen. In diesem Stadium ist die Entzündung schwer von einer «Keratokonjunktivitis epidemica» zu unterscheiden. Diese hochansteckende Art der Bindehautentzündung mit Hornhautbeteiligung wird von Adenoviren ausgelöst. Man nennt sie im Volksmund auch Augengrippe. Ebenso sollten Infektionen mit Herpesviren oder anderen Erregern ausgeschlossen werden.

 

Erst ein Labortest bringt Klarheit

Um festzustellen, ob die Bindehautentzündung tatsächlich auf einer Corona*-Infektion beruht, misst der Augenarzt unter anderem die Temperatur des Auges. Werte über 40°C im vorderen Augenbereich kommen bei anderen Infektionen selten vor und können daher ein Hinweis sein. Petechien (eine Vielzahl stecknadelkopfgrosser Blutungen) oder flächenhafte Einblutungen im Auge treten laut Experten allerdings bei COVID-19* nicht auf. Diese Auffälligkeiten verweisen auf andere Ursachen. Definitive Klarheit bringt in jedem Fall erst ein Labortest. Die Beschwerden der Augen betreffend entscheidet der Augenarzt über die Behandlung mit lokalen Antibiotika und anderen Medikamenten. Befeuchtende Augentropfen, -salben, oder Augensprays können unterstützend und beschwerdelindernd wirken.

 

Tränenflüssigkeit ist hochansteckend

Da die Tränenflüssigkeit Virusträger und daher hochansteckend ist, sollte bei Verdacht auf COVID-19* kein Gesunder damit in Berührung kommen. Grundsätzlich gelten deshalb auch hier die aktuellen Empfehlungen des BAG und vor dem Besuch einer Arztpraxis sollte die Kontaktaufnahme mit dem Arzt telefonisch erfolgen.

 

Besser schützen - nicht ins Gesicht fassen

Wer achtet schon darauf wie oft er sich ins Gesicht fasst. Gemäss Studien ist das bis zu 23mal in einer Stunde der Fall, meistens völlig unbewusst. Es geschieht weil Haare kitzeln, Nase, Wange oder Augen jucken oder einfach aus Verlegenheit. Doch jede Berührung kann Keime übertragen. Und schon ein einzelner Erreger kann so über die Schleimhäute von Mund, Nase oder Augen in den Körper gelangen und ihn infizieren.

 

Was also tun, wenns im Gesicht juckt

Ein Taschentuch zum Kratzen nehmen ist eine gute Alternative. Am besten stellt man im persönlichen Umfeld wo immer möglich eine dieser praktischen «Zupfboxen» mit Kosmetiktüchern oder Papiertaschentüchern auf und trägt einen Vorrat Papiertaschentücher ansonsten bei sich. Nach Gebrauch bitte austauschen.

 

Auf persönliche Ticks achten

Mancher stützt das Gesicht ständig in die Hände, andere fummeln laufend an den Haaren oder reiben sich Nase und Augen. Dann hilft zurücklehnen oder Haare zusammen binden.

Brennende, juckende Augen sind häufig die Folge von Überanstrengung durch intensive Bildschirmarbeit. Regelmässige Pausen und befeuchtende Augentropfen schaffen dann Abhilfe.

Was auch immer Ihr Tick ist, der Sie ins Gesicht fassen lässt, achten Sie darauf und versuchen Sie ihn unter Kontrolle zu bringen und möglichst abzustellen.

 

Barrieren schaffen

Zu Zeiten erhöhter Ansteckungsgefahr wie im Moment greifen Kontaktlinsenträger besser zur Brille. So verringert sich die Gefahr von Jucken und Brennen der Augen. Die Brille fungiert ausserdem als Barriere, durch die man sich nicht so leicht an die Augen fassen kann.

 

Hände beschäftigen & Smartphone öfters reinigen

Damit man sich beim Warten oder unterwegs in Bus und Bahn nicht aus Langeweile ins Gesicht fasst, hilft es, die Hände in Aktion zu halten – beispielsweise mit einem Anti-Stressball, einer Handarbeit oder Spielzeug wie Finger-Spinner oder dem guten, alten Zauberwürfel. Und nicht vergessen, diese Dinge genau wie das Smartphone regelmässig zu reinigen. Dort sammeln sich allzu gerne Keime.

 

*Coronavirus; Covid-19; Sars-CoV-2 – Was die Bezeichnungen bedeuten.

Coronavirus: Coronaviren sind eine Virusfamilie, zu der auch das derzeit weltweit grassierende Virus Sars-CoV-2 gehört. Da es anfangs keinen Namen trug, sprach man in den ersten Wochen vom «neuartigen Coronavirus».

Sars-CoV-2: Die WHO gab dem neuartigen Coronavirus den Namen «Sars-CoV-2» ('Severe Acute Respiratory Syndrome'-Coronavirus-2). Mit der Bezeichnung ist das Virus gemeint, das Symptome verursachen kann, aber nicht muss.

Covid-19: Die durch Sars-CoV-2 ausgelöste Atemwegskrankheit wurde «Covid-19» (Coronavirus-Disease-2019) genannt. Covid-19-Patienten sind dementsprechend Menschen, die das Virus Sars-CoV-2 in sich tragen und Symptome zeigen.


 

Quelle: «Gesundheitsoptiker.ch»